Kinder mit ´nem Willen…

 

Der Wille eines Kindes hat über viele Generationen die Erwachsenen verärgert.

Manche vergruben den „Willi“ sogar im Garten oder warfen ihn in den Fluss.

Die anderen versuchten ihn liebevoll durch die kleine Schwester „Möchte“ zu ersetzen. Wieder andere fühlten sich durch ein „Ich will aber!“ des Kindes so sehr getriggert, dass sie dem Kind schlichtweg zu verstehen gaben, dass es „in diesem Hause rein gar nichts“ zu wollen habe und „mal die Augen schließen“ könne, um zu sehen, „was in diesem Haus überhaupt“ ihm gehöre und „worauf es ein Recht“ hätte.

 

Einschüchternde Antwort fürs Kind: Ein dunkles Nichts. Mit dem Willen des Kindes wurde ausgesprochen leidvoll für alle Beteiligten umgegangen.
 
Der Wille eines Kindes lässt Erwachsene aufhorchen, weil sich für sie daraus ein Gefühl der Ohnmacht ergibt. Das kommt ganz leise aus dem tiefsten Inneren des Erwachsenen. Ganz tief darfst du graben, um die wahre Ursache dafür zu finden, was dich daran so ärgert, wenn dein Kind einfach nur sagt „Ich WILL noch ein Glas Milch!“ oder es lautstark vor dir steht und ruft „Ich WILL aber!“. Dein eigenes Kind in Dir schreit da förmlich mit und erinnert sich: „Oh ja, ich habe damals auch so sehr gewollt!“.
 
Kannst du dich erinnern, welche Bedürfnisse oder Wünsche damals hinter deinem Willen steckten, die durch oben genannte Floskeln schnell überfahren wurden, um deinem damals so starken, kindlichen Willen den Gar auszumachen???