Messer, Schere, Gabel, Licht…
…sind für pfiffige Kinder Pflicht!
Selbstverständlich unter Anleitung eines Erwachsenen und unter Berücksichtigung aller Sicherheitsmaßnahmen - versteht sich von selbst. Ebenso, dass es nicht bloß für „pfiffige“ Kinder Pflicht ist, sondern für alle Kinder, die Interesse daran zeigen. Interesse an Technik, an Küchenarbeiten, am Basteln und Werkeln - an allem, was im täglichen, praktischen Leben so anfällt. Und an allem, was uns Erwachsenen an der einen oder anderen Stelle zu gefährlich oder nicht altersgemäß erscheint.
An welchen „gefährlichen Arbeiten“ ist Dein Kind interessiert?
Hast Du für Dich schonmal reflektiert, an welchen Arbeiten Dein(e) Kind(er), Deine Kinder im Kindergarten, Deine Enkel (…) interessiert sind, welche Du aber als zu gefährlich einstufst und deshalb nicht erlaubst?
Mit meinen damaligen Tageskindern, welche durchweg unter drei Jahre alt waren, habe ich immer wieder Schneideübungen mit der Schere gemacht: einfach schmale Papierstreifen vorbereiten und die Kinder schnipseln lassen.e
Mein Mittlerer (damals 5) war zu der Zeit sehr daran interessiert, in der Küche zu helfen: Gemüse und Obst selbst schälen und schneiden, Kuchen, Brot und Pizza backen, Pfannkuchen selbst braten und in der Pfanne wenden.u
Der Große (damals 11) fuhr liebend gerne mit seinem Fahrrad alleine zum Supermarkt, um fehlende Lebensmittel für die Familie zu besorgen.
Besonders kleine und junge Menschen, also Kinder, wollen das Gefühl haben, dass die Erwachsenen ihnen etwas zutrauen!
Kinder wollen dadurch zeitgleich einen Beitrag zur Gemeinschaft (der Familie, der Gruppe) leisten können und dürfen! Eines der größten, seelischen Grundbedürfnisse von uns Menschen ist die Zusammengehörigkeit und Beziehung zu leben.
Kinder wollen gebraucht werden.
Genauso wie sie eine schwierige Aufgabe anspornt, etwas alleine zu bewältigen.
Besonders Situationen, bei denen Du zuerst denkst, dass sie doch viel zu gefährlich seien. Wo dein eigenes Inneres Kind ruft: „Das kann ich nicht! Das darf ich nicht!“.
Solche Situationen, bei denen du erstmal stockst - diese sind für die Erfüllung des Bedürfnisses Deine Kindes nach Selbstwirksamkeit und Teilhabe besonders geeignet. Solltest du Dir unsicher sein, scheu Dich nicht, das auch auszusprechen: „Ich fühle mich gerade unwohl damit. Offenbar habe ich Sorge, dass [...]. Ich möchte erstmal deinen Papa / Tante Ina [wen auch immer] um Rat bitten. Ok?“. Such Dir Gleichgesinnte, die Dich bei der Einschätzung von Gefahren aufrichtig und authentisch unterstützen können.
Und dann ganz viel Freude bei dem „Abenteuer namens Alltag“!