Deine Tränen...
Von Herzen für meine drei Kinder hier drinnen und all die Kinder da draußen
Du bist gut so, wie du bist!
Zeig dich immer genauso, wie du dich fühlst, mit all dem, was du denkst!
Du bist genau richtig so, wie du bist!
Verstell dich niemals, denn ich bin hier für dich, weil Du mein Herz lenkst!
Bleib immer der Mensch, der du schon bei der Geburt in deiner Seele warst - frei und herzlich und lebendig.
Lass dich nicht verbiegen, nicht formen - sei rein für dich selbst und nur wenn du es für dich brauchst flexibel und wendig!
Geh raus in die Welt und zeig‘ allen genau, wer du bist!
Komm zurück auf meinen Schoß und erzähle mir von jedem Mist!
Jeder Fehltritt, jedes Malheur, all dein Frust und deine Trauer haben hier Platz.
Und vergiss eines niemals: In dir wohnt ein einzigartiger, goldener Schatz!
Mein Mann hatte heute neulich ein Erlebnis!
Er war mit allen drei Kindern alleine auf Fahrrädern unterwegs. Die Kleine saß im Fahrradanhänger. Auf einmal kreischte und weinte meine Tochter laut und markdurchdringend los vor Angst.
Spinnen im Fahrradanhänger! HILFE! Ganz ehrlich? Da schüttelt’s und graut’s sogar mich als Erwachsenen!!
Meine Tochter war laut meines Mannes noch recht lange außer sich vor Angst und Ekel! Die starken Gefühle übertrug sie unbewusst auf ihren Papa, als wäre dieser Schuld an dieser ganzen Misere: „Blöder Papa!“ schrie sie ihm entgegen.
Da kam eine ältere Dame und richtete folgende Worte an unsere Tochter: „Du bist aber böse heute!!“
NIEMAND KANN UND DARF DIE GEFÜHLE MEINES KINDES BEURTEILEN!
Niemand kann einschätzen, welchen Kummer, welche Not, welche Ängste mein Kind gerade tatsächlich durchsteht und in sich spürt.
Meine Tochter hat ihre starken Gefühle von Angst und Furcht und Ekel automatisch auf meinen Mann projizierst: „Papa! Du hast gar nicht auf mich aufgepasst!“. Das ist total normal und verständlich. Mein Mann hat diese Gefühle begleitet, auf Augenhöhe und fühlte sich zu keiner Sekunde angegriffen, weil er weiß, dass das Gehirn und die emotionale Reife meiner Tochter noch in der Entwicklung stecken.
„Jetzt übertreibst du aber!“ Steht es Eltern zu, sowas zu seinem Kind zu sagen? Niemand kann genau das fühlen, was sein Gegenüber empfindet!
Niemand darf beurteilen, ob etwas übertrieben oder „schlimm genug“ ist, um Trost zu erfahren, außer derjenige selbst, der den Kummer empfindet!
Den Kummer unserer Kinder können und dürfen wir nicht katalogisieren - so als könnte man in einem Katalog nach der Art des Kummers nachschlagen und dann entsprechend viel Intensität (gemessen in Zahlen) an Trost abrufen und dem Kind zur Verfügung stellen.
Das geht einfach nicht, weil wir Menschen uns erstens zwar einfühlen, aber niemals genau das empfinden können, was unsere Kinder wirklich fühlen und zweitens, weil das Kind auch je nach Tagesform anders auf Missgeschicke reagiert. An dem einen Tag steckt es einen Sturz locker weg und an dem anderen Tag entfacht ein ähnlicher Sturz ein großes Gefühlschaos in dem Kind, einfach weil das Kind in einer anderen Verfassung ist.
Mal ist es gesättigt an allen Grundbedürfnissen und das Fass an Widerstandskraft ist voll und das andere Mal ist es vielleicht hungrig, müde oder nähebedürftig. Im letzteren Fall reagiert das Kind aufgrund seiner eher schlechten Grundstimmung natürlich ganz anders auf ein Malheur, als in einem Moment, wo es bestes Wohlbefinden genießt.
TROST bedeutet ganz einfach, unvoreingenommen auf das Leid und die Gefühle des Kindes einzugehen und ihm einen seelisch-emotionalen Halt zu bieten. Weinen, Jammern, Schimpfen - all das darf sein und gehört werden! Solange das geschieht, kannst du ZUSÄTZLICH ein Trostpflaster aufkleben oder einen Trostpreis verleihen.